Obere-Mühle
Die Obere-Mühle in Angenrod wurde erstmals urkundlich im Jahr 1513, in einem Schriftstück des Landgrafen Ludwig I. zu Marburg an Junker Cunrad von Nodung, erwähnt. Weiteren Schriftstücken ist zu entnehmen, dass schon einige frühere Generationen von Müllern der Nicolaus-Mühle den sogenannten „Zehnten“ und andere Dienste an die Noding’schen Junker zu leisten hatten.
Da Wasserburg und Mühle als sogenannte „Keimzelle“ des Dorfes eruiert wurden, kann die Mühlengründung der oberen Mühle schon in das 13. Jahrhundert fallen. Mit dem späteren Zuschütten des westlichen Wasserburggrabens, dem Umbau und der Verlängerung des östlichen Burggrabens zu einem Mühlgraben, konnte weiter unterhalb eine zweite Mühle, die sogenannte „Untere Mühle“, entstehen. Erst nach dem Bau der unteren Mühle wurde die ältere „Nicolaus-Mühle“, benannt nach ihrem Müller Nicolaus, zur besseren Unterscheidung in „Obere-Mühle“ umbenannt.
Über eine weitere Mühle, welche einst ca. 300 m oberhalb der Oberen Mühle am gleichen Mühlgraben existiert haben soll, wird bis heute spekuliert. Die Flurbezeichnung „Hitzdorf“ könnte von einer früheren Besiedelung südlich am Grafenberg herrühren. Hier sind Reste einer kleinen steinernen Stauwehranlage im Mühlgraben und davon abgehend ein verfüllter, teils mit Bruchsteinen gefasster, Überlauf-/Entlastungsgraben im Wiesengrund erkennbar.